Flanke, Schuss, Tor! - und der Heilige Geist

Zwei blinde Zwillingsschwestern dürfen nach einigem Hin und Her eine konfessionelle Regelschule besuchen, schneiden als Klassenbeste ab und werden mit einem Preis geehrt - und mit ihnen ihre ganze Klasse. Diese schöne Geschichte erzählte etwas ausführlicher unser Weihbischof in seiner Pfingspredigt als Beispiel für das Wirken des Heiligen Geistes.

Eine ähnliche Geschichte aus meinem Bekanntenkreis: Zwei hörgeschädigte Brüder besuchen ebenfalls nicht das zuständige Spezialinternat sondern die jeweils ihrem Alter ensprechende Regelschule. Der ältere geht bereits auf ein ebenfalls konfessionell geführtes Gymnasium und wurde letzten Sommer aufgrund seiner Zensuren für die Begabtenförderung vorschlagen (die er ablehnte, weil er "keinen Bock auf lauter Streber in der Klasse" hatte.). Der jüngere macht ständig Unsinn in der Grundschule, weil er immer viel zu schnell mit seinen Aufgaben fertig ist. Den sehr erfolgreichen Schulbesuch der beiden hat noch nie jemand auf ein außergewöhnliches Wirken des Heiligen Geistes geschoben, und ich wäre ohne diese Pfingstpredigt sicher auch niemals auf die Idee gekommen. Ist es doch die Leistung der beiden Jungs und ihrer Eltern, in diesem Fall vor allem der Mutter, dass sie so gut in der Welt zurecht kommen.

Das Wehen des Heiligen Geistes spüre ich eher bei folgender Äußerung: Die Familie erwartet zur Zeit ihr drittes Kind, dass es wieder ein Junge ist, wissen sie schon. Die erste Reaktion der Brüder auf die überraschende Nachricht: "Sobald er laufen kann, muss er sofort mit uns Fußball spielen, sonst kann er gleich gehen!" Flanke, Schuss, Tor! Was spielt es da für eine Rolle, ob auch er vielleicht hörgeschädigt ist oder welche Schulnoten er mal bekommen wird?


Martina

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